Projektarchiv
Die Bauberatung des Oekozenter Pafendall hat im Laufe der Jahre eine Vielzahl von (Pilot)Projekten ins Leben gerufen. Verschiedene leisteten die Vorarbeit von aktuellen Projekten bzw. neuen Standards und sind deshalb abgeschlossen.
Gréng Hausnummer – ein Projekt in Zusammenarbeit mit dem „Ministère du Logement“ und Mouvement Ecologique
Ist Ihr Gebäude nachhaltig? Sind die Konstruktionsmaterialien umwelt- und gesundheitsfreundlich? Nutzen Sie die umweltverträglichen Ressourcen Sonne und Regen optimal? Ist Ihr Haus auf dem energetisch besten Stand? Wie nachhaltig nutzen Sie Ihre direkte Umgebung? Auf all diese Fragen gab unsere Aktion “Gréng Hausnummer” eine Antwort. Mit einem Selbsttest konnten Sie feststellen, ob Sie die notwendigen 360 Punkte zum Erhalt einer Hausnummer erreichen. Und falls nicht, bekamen Sie viele nützliche Tipps und Ideen, wie Sie Ihr Haus verbessern könnten. Detaillierte Informationen finden Sie auch weiterhin unter www.grenghausnummer.lu.
Luxemburger Nachhaltigkeitszertifizierung für Wohngebäude (LENOZ)
2009 wurde gemeinsam mit dem Wohnungsbauministerium die Zertifizierung von Wohngebäuden auf den Weg gebracht. Nach einem Vorschlag des Oekozenters, der beim Ministerium auf offene Ohren stieß, war zunächst ein Luxemburger Ingenieurbüro mit der detaillierten Ausarbeitung der Kriterien beauftragt worden.
2013 ging es dann in die Testphase: rund 50 Projekte verschiedenster Art – Reihenhäuser und Einzelgebäude, Mehr- und Einfamilienhäuser, in der Stadt und auf dem Land, im Zentrum und an der Peripherie, neu und alt wurden durch mehrere Prüfer mit dem LENOZ bewertet. Das Oekozenter stemmte dabei mit 10 Projekten den dicksten Brocken. Dabei ging es natürlich nicht um die Gebäude, sondern um das Zertifizierungsinstrument: Welche Kriterien sind sinnvoll, welche weniger?
Lange Listen von Problemen und Problemchen, Prinzipiellem und Kleinigkeiten wurden erstellt und dem Wohnungsbauministerium übermittelt. Auch andere Akteure wie z.B. der „Ordre des Architectes et Ingénieurs“ (OAI) stellten noch so manchen Mangel fest, der nach der Beta-Testphase noch zu beseitigen war und wieder in die Zertifizierung eingearbeitet wurde. Die LENOZ Zertifizierung wurde im Rahmen des Klimabankprojekts im Januar 2017 von staatlicher Seite her eingefügt.
Bewertung ökologischer Baukonstruktionen (UCalc-Öko (EBIx))
Eng verknüpft mit der Luxemburger Nachhaltigkeitszertifizierung (LENOZ) ist der EBIx, der „Emwelt-Baukonstruktionen-Index“, der 2013 zum UcalcÖko wurde – glücklicherweise änderte sich damit jedoch inhaltlich nichts. Der vom Oekozenter angestoßene und über das Wohnungsbauministerium vom CRTE ausgearbeitete Berechnungsweg zur Bewertung der Ökologie von Baumaterialien und Baukonstruktionen wurde im letzten Jahr in das sogenannte LuxEEB-Tool eingearbeitet.
Mit dem LuxEEB-Tool werden in Luxemburg die Energiepässe berechnet. In diesen sind alle Materialien der thermischen Hülle eines Hauses, also von Boden, Wänden und Dach, erfasst. Diese muss man jetzt nur noch mit der Ökologie eines Baumaterials multiplizieren und alle Werte zusammenfassen – schon weiß man, wie ökologisch die Konstruktion ist. So einfach wie hier beschrieben ist der Hintergrund natürlich nicht, weswegen auch hier wissenschaftliche Akteure die Facharbeit leisten mussten. Für den/die PlanerIn wird es aber später dennoch sehr einfach sein: er/sie gibt ohne Mehraufwand wie gewohnt seine Konstruktion ein, und bekommt als Ergebnis nicht nur die Energieklasse des Gebäudes, sondern auch den Ökologiewert der Konstruktion. Damit ist es künftig endlich möglich, ein Gebäude ökologisch zu optimieren – was den Bau und den Betrieb angeht.
Mehrpreis ökologischer Dämmstoffe
Was kostet es eigentlich (mehr), wenn man statt mit Styropor seine Fassade mit Steinwolle dämmt? Wie viel muss ich rechnen, wenn Hanf anstelle von Glaswolle mein Dach dämmen soll?
Zu dieser Frage gibt es so manche Durchschnittswerte, allerdings meist recht ungenau, verallgemeinernd – und nicht für Luxemburg, sondern im Ausland ermittelt. Deshalb trat das Wohnungsbauministerium an die Bauberatung des Oekozenters heran, hier einen Preis zu ermitteln.
Dazu wurde 2012 ein Raster entwickelt, in dem alle ökologischen Dämmstoffe erfasst wurden. Zunächst wurde die „Fédération des Artisans“, später verschiedene Firmen um Mitarbeit bei der Angabe der Preise auf Basis von Ausschreibungsunterlagen des Oekozenter gebeten. Dieser Bitte kamen 4 Unternehmen in einem ausreichenden Umfang nach, so dass diese Zahlen auch verwertet werden konnten.
Stammtisch – Bauen & Renovieren
In einem lockeren Rahmen lud das Oekozenter Pafendall zum Erfahrungsaustausch an den „Stammtisch Bauen & Renovieren“. Die Berater der ökologischen Bauberatung stellten jeweils einen Themenbereich in einem kurzen Vortrag vor. Im Anschluss konnten eigene Erfahrungen und offene Fragen zum jeweiligen Thema des Abends diskutiert und gemeinsam zu erörtert werden.
Eingeladen zu den kostenlosen Gesprächsrunden in die Brasserie des Oekozenter Pafendall waren alle Bauinteressierten, angehende oder aktive Bauherren, Bauneulinge und alte Hasen.